Bürgerversammlung abgesagt
Aufgrund der sehr hohen Infektionszahlen musste die für 17.11.2020 geplante Bürgerversammlung abgesagt werden.
Gedenkveranstaltung zu den Novemberpogromen abgesagt
Leider muss der BA Laim die Veranstaltung am 9.11.2020 zum Gedenken an die Novemberpogrome des Jahres 1938 absagen. Die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger von Laim hat Vorrang. Wir hoffen im nächsten Jahr diese Veranstaltung unter besseren Bedingungen stattfinden zu lassen.
Wir veröffentlichen auch 5 Autobiographien, die wir im Rahmen der Lesung vorgetragen hätten.
Außderdem bedanken wir uns ausdrücklich bei allen Beteiligten, allen voran Herrn Kaiser und seinem Quartett, Frau Mirjam von Kirschten, Frau Maria Anelli, den Schülern der Mittelschulen Fürstenrieder Straße und der Schrobenhausener Straße und allen anderen Beteiligten, für Ihre Bereitschaft und Mühen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen.
Michael DahlmannBeauftragter gegen Rechtsextremismus
Wir erinnern an:
Frau Lewin, Gertrud Fanny, geb. Samson Sie wurde am 27.05.1911 in Stuttgart geboren. Sie war verheiratet mit Rudolf Martin Lewin. Die Hochzeit fand am 07.11.1934 in München statt. Ihre Eltern waren Wilhelm Samson, Kaufmann und Fabrikant in München und Else Samson, geb. Lauchheimer. Sie hatte eine Schwester namens Lisbeth Kirkpatrick, die in die USA emigrierte. Sie wohnte vom 28.11.1934 bis zum 02.08.1937, in der Geyerspergerstraße 77. Gertrud Lewin besuchte von Mai 1922 bis März 1928 das Lyzeum in der Luisenstraße anschließend die Handelsschule. Ihrem Ehemann gelang Mitte März 1939 die Emigration nach London, er starb im Januar 1992 in Haifa. Die geplante Emigration von Gertrud Lewin und ihren Söhnen schlug fehl, sie wurde mit ihnen deportiert und ermordet. Ihre Eltern wurden in Theresienstadt ermordet.
Herrn Hans Berthold Lewin Er wurde am 15.09.1935 in München geboren. Seine Eltern waren Rudolf Martin Lewin, Kaufmann in München und Gertrud Lewin, geb. Samson. Er wohnte für zwei Jahre, vom 15.09.1935 bis zum 02.08.1937 in der Geyerspergerstraße 77 bei den Eltern. Er hatte zwei Geschwister. Sein jüngerer Bruder Michael wurde am 21.06.1938 München geboren und am 25.11.1941 Kaunas ermordet. Seine nach dem Krieg geborene (Halb) Schwester Susan Joan Brown (am 23.03.1948 Melbourne, Australien) erlebte den Schrecken des Holocaust nicht. Nach der Emigration des Vaters im März 1939 nach London lebten Hans Berthold Lewin, seine Mutter und Bruder Michael bei den Großeltern Else und Wilhelm Samson. Die Großeltern Samson wurden nach Theresienstadt deportiert und starben dort. Er wurde mit seiner Mutter und seinem Bruder gemeinsam nach Kaunas deportiert und fünf Tage nach der Deportation, zusammen mit seinem knapp drei Jahre jüngeren Bruder, am 25.11.1941, ermordet. Er wurde nur 6 Jahre alt.
Frau Irene Luise Kaiser Sie wurde am 07.03.1921 in München geboren. Sie war verheiratet mit Nathan (Noa) Kaiser. Die Hochzeit fand am 01.01.1920 in München statt. Ihre Eltern waren Noa (Nathan) Kaiser, Viehhändler in München und Paula Kaiser, geb. Bechhöfer. Sie wohnte vom 17.05.1927 bis zum 01.07.1935 in der Agnes-Bernauer-Straße 5. Sie absolvierte von 30.04.1935 bis 30.01.1936 eine Haushaltslehre im Antonienheim. Irene Luise Kaiser wurde mit ihren Eltern am 04.04.1942 nach Piaski deportiert und dort von den Nazis ermordet.
Herrn Nathan Noa, Kaiser Er wurde am 12.05.1885 in Niedenstein, Kreis Fritzlar, in Hessen geboren. Von Beruf war er Viehhändler. Seine Eltern waren Jakob Kaiser, Kaufmann in Niedenstein und Fanny Kaiser, geb. Kleeblatt. Er hatte einen Bruder namens Simon, der 23.09.1942 München verstarb. Er war verheiratet mit Paula Kaiser, geb. Bechhöfer. Die Hochzeit fand am 01.01.1920 in München statt. Seine Tochter, Irene Luise, wurde am 07.03.1921 in München geboren. Er wohnt in der Zeit vom 17.05.1927 bis zum 01.07.1935 in der Agnes-Bernauer-Straße 5. Er betrieb seit 12.01.1931 einen Provisionshandel mit Vieh. Dieses Gewerbe wurde am 17.12.1938 für den 28.01.1938 restlos abgemeldet, nachdem sein Antrag auf Erteilung einer Gewerbelegitimitationskarte am 24.02.1938 abgelehnt wurde. Bereits im Januar 1938 wurde seine Zulassung als Viehverteiler vom Bayerischen Viehwirtsschaftsverband widerrufen. Er lebte von der Untervermietung eines Zimmers, von Unterstützungen seitens der IKG und von Bekannten. Nathan Kaiser wurde am 04.04.1942, mit Ehefrau und Tochter, Piaski deportiert und dort ermordet.
Frau Paula Kaiser, geborene Bechhöfer Sie wurde am 06.03.1893 in München geboren. Sie war verheiratet mit Nathan (Noa) Kaiser. Die Hochzeit fand am 01.01.1920 in München statt. Ihre Eltern waren Gustav Bechhöfer, Kaufmann und Johanna Bechhöfer, geb. Krämer. Sie hatte 2 Schwestern (Rosa und Margarethe). Von denen Margarethe am 10.05.1942 von Gotha nach Belzec deportiert und ermordet wurde. Sie hatte eine Tochter Irene Luise, die am 07.03.1921 in München geboren wurde. Sie wohnte vom 17.05.1927 bis zum 01.07.1935 in der Agnes-Bernauer-Straße 5. Paula Kaiser wurde mit ihrem Ehemann und der Tochter am 04.04.1942 nach Piaski deportiert und dort von den Nazis ermordet.